WIE WÄHLT MAN SEIN LVS GERÄT (LAWINENVERSCHÜTTETENSUCHGERÄT)?

Ob man nun von LVS-Gerät oder ARVA spricht – gemeint ist eine unverzichtbare Ausrüstung für jeden Ausflug im freien Gelände, da sie es ermöglicht, eine verschüttete Person schnell zu lokalisieren oder selbst gefunden zu werden. So wählen Sie Ihr LVS-Gerät aus, um den Tiefschnee mit maximaler Lawinensicherheit zu genießen.


Digitale LVS-Geräte wählen: Ein Muss

Vor 20 Jahren waren noch analoge LVS-Geräte – damals sprach man ausschließlich von ARVA – der Standard. Auch wenn sie nach wie vor funktionieren, gelten sie mittlerweile als veraltet. Wer also noch ein altes Modell besitzt, sollte unbedingt auf ein digitales LVS-Gerät umsteigen, um seine Überlebenschancen im Falle einer Lawine zu erhöhen. Die neuen Modelle sind mit alten ARVAs nicht mehr kompatibel – eine Ortung oder das Aufspüren verschütteter Personen ist damit nicht mehr möglich.

Digitale LVS-Geräte sind nicht nur aktueller, sondern auch wesentlich benutzerfreundlicher. Sie verfügen über ein Display, das die Entfernung zur verschütteten Person anzeigt und mit einem Pfeil oder einer LED die Suchrichtung vorgibt. Dadurch gelingt die Rettung deutlich schneller – was die Überlebenschancen erhöht. Experten schätzen, dass eine Verschüttete Person innerhalb von 15 Minuten geborgen werden sollte.


Die einfache Bedienung zählt

Für eine optimale Lawinensicherheit ist das wichtigste Kriterium bei der Wahl des LVS-Geräts die einfache Bedienbarkeit. Denn auch wenn Sie im Vorfeld geübt haben, macht die Stresssituation im Ernstfall alles viel schwieriger. Der Wechsel vom Sende- in den Suchmodus muss schnell und intuitiv erfolgen. Außerdem sollte das Display groß genug und die Anzeigen leicht verständlich sein. Nur dann kann das LVS-Gerät wirklich effizient zur Lawinensicherheit beitragen.

Um sich mit dem Gerät vertraut zu machen, können Sie in ausgewiesenen Trainingszonen üben oder im Gelände eine Simulation durchführen: Vergraben Sie ein LVS-Gerät und versuchen Sie, es mithilfe Ihres Geräts zu finden. Führen Sie die Übungen regelmäßig durch – vor allem, wenn Sie häufig im freien Gelände unterwegs sind.


Was bedeutet „Suchstreifenbreite“?

Jedes LVS-Gerät gibt eine maximale Reichweite an – also die Entfernung, in der ein Signal noch empfangen wird. Wichtig ist: Diese Reichweite ist nicht mit der Suchstreifenbreite zu verwechseln. Die Suchstreifenbreite ist doppelt so groß wie die Reichweite. Hat Ihr Gerät zum Beispiel eine Reichweite von 20 Metern, decken Sie mit einer Suche 40 Meter Breite ab. Ein Gerät mit großer Reichweite erhöht also die Wahrscheinlichkeit, frühzeitig ein Signal zu erfassen. Die Sendeleistung hingegen ist bei den meisten Geräten gleich.


Wie viele Antennen braucht ein LVS-Gerät?

Ein LVS-Gerät mit mehreren Antennen erleichtert die Ortung. Die erste Antenne bietet die größte Reichweite und sendet auch das Signal. Die zweite hilft bei der Richtungsbestimmung. Zwei Antennen sind bei vielen Geräten Standard, doch die Lokalisierung der Verschütteten in der Vertikalen kann damit schwieriger sein. Eine dritte Antenne hilft, die genaue Position – also den Punkt direkt über der Person – zu bestimmen, sofern die Verschüttung nicht zu tief ist. Das macht das Ansetzen der Sonde wesentlich einfacher und ist entscheidend für eine schnelle Rettung.


Nützliche Zusatzfunktionen beim LVS-Gerät

Ein LVS-Gerät ist das Herzstück Ihrer Lawinensicherheitsausrüstung, kann aber durch verschiedene Funktionen zusätzlich aufgewertet werden. Wichtig ist dabei, dass diese Funktionen Sie nicht verwirren. Eine hilfreiche Funktion ist das Markieren: Sobald eine Person gefunden wurde, kann deren Signal unterdrückt werden, damit man sich auf die Suche nach weiteren Personen konzentrieren kann. Diese Funktion sollte allerdings vorher geübt werden, um im Ernstfall keine Zeit zu verlieren.

Ein integriertes GPS-Modul kann ebenfalls hilfreich sein – allerdings nur, wenn Sie damit umgehen können. Das Display kann dann Hinweise zur Position geben oder sogar eine Karte anzeigen, auf der die verschütteten Personen geschätzt vermerkt sind.

GUT ZU WISSEN: LVS-GERÄT, SONDE UND SCHAUFEL GEHÖREN ZUSAMMEN

Ein vollständiges Lawinensicherheitsset besteht nicht nur aus einem LVS-Gerät. Auch Sonde und Schaufel gehören dazu. Die Sonde bestätigt die genaue Lage der verschütteten Person und hilft, die Verschüttungstiefe zu ermitteln. Mit der Schaufel wird dann möglichst schnell ausgegraben.


LVS-Gerät richtig pflegen für maximale Sicherheit

Damit Ihr LVS-Gerät möglichst lange einwandfrei funktioniert, sollten Sie es trocken und kühl lagern. Entfernen Sie die Batterien am Ende der Saison, um Auslaufen zu vermeiden oder einer Entladung vorzubeugen.

Zur Wartung gehört auch eine regelmäßige Überprüfung – spätestens nach fünf Jahren, danach alle zwei Jahre. Dabei werden die Antennen kalibriert und die Elektronik kontrolliert. Zudem sollten Sie vor jeder Tour einen kurzen Funktionstest mit Ihren Begleitern durchführen: Senden und Empfangen prüfen!

Wie bei allen sicherheitsrelevanten Ausrüstungen braucht auch das LVS-Gerät Ihre volle Aufmerksamkeit bei der Auswahl – und regelmäßiges Üben im Umgang mit dem Gerät ist unerlässlich, um im Ernstfall schnell und sicher reagieren zu können.

DIE DREI WICHTIGSTEN PUNKTE ZUR WAHL IHRES LVS-GERÄTS:

  1. Nur mit einem digitalen LVS-Gerät sind Sie kompatibel mit anderen Geräten und werden zuverlässig geortet.
  2. Ein gutes LVS-Gerät muss einfach zu bedienen und intuitiv zu lesen sein.
  3. Für eine effektive Lawinensicherheit ist regelmäßiges Training mit dem Gerät essenziell.